Gewinner

Die Gewinnerinnen von PHILIPP. Der Lese-Award: Ingrid Hofstätter, Jadwiga Ensbacher-Roubin und Michaela Tscherne
© Ludwig Schedl

Der Österreichische Buchklub der Jugend prämierte am 2. Juni 2016 im Rahmen einer feierlichen und gut besuchten Galaveranstaltung im Bildungsministerium bereits zum dritten Mal die besten Leseprojekte des Landes. Seine Partner waren dieses Jahr das Bundesministerium für Bildung und Frauen, der Lebensmittelhändler Hofer, der die Aktion im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsinitiative „Projekt 2020“ unterstützt, sowie die Verlagsgruppe NEWS.

Preisträger in der Kategorie Volksschule wurde die Hans-Christian-Andersen-Volksschule in Wien Ottakring mit dem nachhaltigen Projekt „DIE Leseschule“.

Die Schule selbst ist ein einmaliges Leseprojekt. 2004 bekam die Volksschule im 16. Bezirk offiziell den Namen „Hans-Christian-Andersen-Volksschule“ und profiliert sich seither als Leseschule. Jährlich wird ein Leseprojekt neu entwickelt und langfristig und nachhaltig in den Schulalltag integriert: Von Türzeitungen bis zu Lesepartnerschaften, von muttersprachlichem Lesen bis zur Büchertauschbörse, von Autorenlesungen bis zu Ateliertagen. Dreimal jährlich wird die Auszeichnung „Leseschwan“ an SchülerInnen verteilt, die im Bereich Lesen besondere Leistungen erbracht oder Fortschritte gemacht haben.

Preisträger in der Kategorie Sekundarstufe wurde die Landesberufsschule Theresienfeld mit dem kreativ aufbereiteten Projekt „Ein NSA-Krimi“.

23 BerufsschülerInnen haben im Rahmen des Leseprojektes „Ein NSA-Krimi“ den Autor Thomas Friess und sein Buch „Wer nichts zu verbergen hat, kann dennoch alles verlieren“ über den Umgang mit elektronischen Daten und die permanente Überwachung unbescholtener Bürger kennengelernt. Aus dem Text haben sie ein Drehbuch für eine Fotostory entwickelt, diese auch selbst produziert, in Social Media veröffentlicht sowie den anderen Klassen der Schule präsentiert. Obwohl im Berufsschullehrgang nur neun Wochen und ganz wenige Deutschstunden zur Verfügung stehen, wurde hier ein umfassendes Leseprojekt umgesetzt, das sich an der digitalen Lebenswelt der Jugendlichen orientiert und dennoch eine intensive Auseinandersetzung mit Texten – lesend und schreibend – erfordert.

Preisträger in der Kategorie „Außerschulische Projekte“ wurde das Sonderpädagogische Zentrum für Hörbeeinträchtigte in Kärnten mit dem Projekt „Chancen für Kinder mit Hörbeeinträchtigungen“.

Das Leseprojekt des SPZ Hören in Kärnten verfolgt das Ziel, mit wissenschaftlicher Begleitung die Lesekompetenz von hörbeeinträchtigten SchülerInnen beim Lesen zu verbessern, und zwar wöchentlich im Einzeltraining mit mobilen Lehrpersonen. Zunächst wurden die individuellen Bedürfnisse durch vielfältige Diagnoseverfahren erhoben. Die individuelle Leseförderung besteht dann jeweils aus drei Elementen: 1. Vorlesen durch die Lehrerin mit den Zielen die Lesefreude zu wecken und den Wortschatz „natürlich“ zu erweitern. 2. Vielfältige Lesetechnik-Übungen auf Wort- und Satzebene, zum Lesetempo und zur Lesegenauigkeit und 3. Vermitteln und Üben von Lesestrategien. Hörbeeinträchtigte Kinder aus 21 Volksschulen und 21 NMS/HS in ganz Kärnten nahmen an diesem Projekt teil, in das auch die Eltern, Schulaufsicht, Schulleiter und Klassenlehrer einbezogen waren.

Der Lifetime-Award geht an Wolfgang Lanzinger und Hermann Pitzer von der Buch.Zeit in Wels für ihr langjähriges Engagement fürs Lesen und die Schulbibliotheken.

Eine hochkarätige Jury – Maria Dippelreiter vom Bildungsministerium, WOMAN-Herausgeberin Euke Frank, Buchklub-Vorsitzende Christa Prets sowie Pflichtschulinspektorin Elisabeth Fuchs – prüfte die zahlreich eingereichten Projekte und wählte die drei Gewinner aus den insgesamt neun Nominierten.

Hier finden Sie die 30 Projekte, die die Jury auf die Shortlist gewählt hat: