NOMINIERT // Stotzinger Küchengeheimnisse

Ein Buch von allen - für alle

Institution
Volksschule Stotzing
ProjektleiterIn
Karin Eder
Kategorie
Kategorie 1: Volksschulen
Gruppengröße
36

1. Projektbeschreibung (Ziele, Ablauf, Schwerpunkte)

Kurzbeschreibung
Die Kinder der VS- Stotzing gestalteten gemeinsam mit Eltern, Lehrern und eigentlich dem gesamten Ort, ein Kochbuch. Zuerst wurden über einen Info-Brief alle Bewohner des Ortes zur Mithilfe aufgefordert. Alte Kochbücher sollten durchforstet und die Lieblingsrezepte aufgeschrieben werden. Die Rezepte wurden in der Schule gesammelt und mit Rezepten, die von den Schulkindern gesammelt wurden, ergänzt. Da unsere Schule auch von Kindern aus anderen Herkunftsländern besucht wird ,legten wir besonderes Augenmerk auch auf Rezepte aus anderen Ländern. Verwandte und Bekannte schickten und mailten sogar Rezepte aus Ungarn, der Türkei, Rumänien, Polen und Sizilien. Die Sammlung wurde geordnet, kopiert und in einer Mappe zusammengefasst. Die 350 Bücher wurden mit liebevoll genähten Stoffeinbänden umhüllt. Zwischendurch wurden auch immer wieder Rezepte, die den Kindern interessant erschienen, in der Schulküche gemeinsam mit den Eltern ausprobiert. Dieses Projekt, das den gesamten Ort zum Lesen und Schreiben animierte, fand sehr großen Anklang. Zu beobachten war auch, dass das Sammeln langsam zu einem Wettbewerb wurde, und jedes Kinder bestrebt war immer mehr Menschen zum Mitmachen anzuregen . Auch die Kinder selbst brachten immer mehr Bücher mit, die dann auf neue Rezepte hin untersucht wurden.Die Beschäftigung mit der eher ungewöhlichen Textsorte Rezepte, bereitete den Kindern sichtlich Freude. Die Mappen mit den ca. 200 Rezepten wurden im Rahmen eines Schulfestes fast gänzlich verkauft. Mit einem Großteil des Erlöses wurden neue Bücher für unsere Schulbibliothek aber auch Klassenlektüren angeschafft.

2. Dauer/Umfang und ProjektteilnehmerInnen

Beginn des Projektes
7. September 2015
Ende des Projektes
5. Februar 2016
In welcher Frequenz lief/läuft das Projekt?
täglich
Anzahl Kinder
36
davon Kinder mit anderer Erstsprache als Deutsch
8
Alter
8
Schulstufen
1.,2.,3..4
Extern eingebundene Personen
Bewohner des Ortes. Sie suchten und schrieben Rezepte Eltern unterstützen beim Lesen, Kopieren, Sammeln und Ordnen der Rezepte Großeltern halfen beim Lesen und Ausprobieren der Rezepte Presse unterstützte den Verkauf durch Berichte über unser Projekt in der Zeitung Mentoren- Ältere Schüler lesen und suchen mit jüngeren
Partnerorganisation und Ansprechpartner

3. Inhaltliche Kriterien zur Projekterfüllung

Wie werden Lesekompetenz oder ihre Voraussetzungen durch das Projekt nachhaltig und messbar verbessert?
Die Kinder lernten durch das Lesen von Kochbüchern die Textsorten Rezepte und Vorgangsbeschreibungen kennen. Durch das Lesen und Vergleichen der Rezepte wurden die Kinder zum genauen Lesen angeregt. Da wir einige Rezepte auch ausprobierten, mussten die Kinder den Inhalt auch verstehen, weil sie die Zutaten selbst besorgen mussten und die Zubereitung nach den Anleitungen erfolgen musste. Das Suchen von Rezepten animierte die Kinder zu vermehrtem Lesen. Auch das gemeinsame Lesen und Besprechen der Inhalte eines Textes durch Eltern und Kinder trägt zur Förderung der Lesekompetenz bei. Da sich vor allem in Rezepten viele Wörter sehr oft wiederholen, konnten diese durch das Lesen vieler Rezepte leichter gespeichert und somit und somit rascher und sicher erlesen und wiedererkannt werden. So konnten auch die Kinder ersten Schulstufe bald viele Wörter erkennen, aus denen noch nicht alle Buchstaben bekannt waren.
Wie geht das Projekt auf Kinder mit Leseproblemen ein?
Kinder mit Leseproblemen konnten die Rezepte auch bald recht rasch und sicher erlesen, weil in dieser Textsorte sehr oft die gleicher Wörter gebraucht werden. Sie konnten so ziemlich schnell Erfolgserlebnisse verzeichnen. Das gemeinsame Erlesen mit Eltern oder größeren Kinder führte dazu, dass bei Problemen geholfen wurde und auch gleich unbekannte Wörter geklärt werden konnten. Durch das Ausprobieren der Rezepte musste man sich mit den Texten genau auseinandersetzen, die Inhalte besprechen und so konnte man sicher gehen, dass alle den Inhalt verstanden hatten. Kindern mit anderen Erstsprachen wurden verschiedene Begriffe erklärt. Auch sie konnten uns aus ihren Rezepten Wörter erklären, die es bei und nicht gibt. ( z. B. Gewürze, die bei uns selten gebraucht werden). Jedes Kind durfte sich seine Lieblingsrezept oder ein Rezept zu einem besonders tollen Bild auswählen, und mit diesem Text arbeiten. Jeder durfte so viel lesen, wie er mochte - wurde also nicht überfordert. Weil jeder dann mehrere Rezepte bringen wollte, wurde freiwillig mehr gelesen.
Was sind die Besonderheiten des Projektes?
Das Besondere ist, dass nicht nur Kinder, sondern eigentlich der ganze Ort und oft auch Tanten, Omas,.. aus anderen Orten oder Ländern mitgemacht haben und zum Lesen motiviert wurden. Besonders gut angenommen wurden auch Rezepte aus anderen Ländern. Viele solcher Speisen kannten die heimischen Eltern zwar aus dem Urlaub, wussten aber nicht wie sie zubereitet wurden. So wurde unser Kochbuch auch ein" internationales, völkerübergreifendes Produkt". Zu Beobachten war, dass sich das Projekt von der Idee bis zur Fertigstellung immer weiter entwickelte und wie beim „Schneeballprinzip“ immer mehr Menschen zum Mitmachen angeregt wurden, immer mehr Ideen eingebracht wurden und sich alle aktiv an der Durchführung beteiligten. Jeder identifizierte sich mit dem Projekt und war stolz auf das Ergebnis. Jeder konnte dort unterstützen , wo es für ihn an besten war z. B. Nähen, Backen, Schreiben, Lesen, Vorlesen, Kopieren,... Mit diesem Projekt konnten wir den Kinder zum Lesen motivieren, besonders zu Texten, die ihnen sonst nicht so geläufig sind.Dass sich unsere Werke auch dann noch so gut verkauften (einige mussten wir sogar verschicken) krönte unsere Arbeit. Mit dem Erlös konnten wir die Bücherei unserer Schule mit Büchern erweitern, die größten Teils von den Kindern ausgewählt wurden
Eingesetzte Medien
Kochbücher selbst verfasste Rezeptsammlungen Zeitungen Fachzeitschriften ( Kochjournale) Internet Bücher, in denen auch Rezepte enthalten sind alte, überlieferte Rezepte HP - Projekt wurde auch auf unserer Hp beschrieben Info -Brief Presse
Wie garantiert das Projekt, dass alle teilnehmenden Kinder tatsächlich viel lesen?
Durch gemeinsames Suchen in der Schule – Lehrer lesen und besprechen gemeinsam die Texte Kinder mussten Texte als Rezepte erkennen – geht nur durch das Lesen Beim Ausprobieren der Rezepte muss man sie zuerst lesen, damit man weiß, was man dafür braucht und wie der Vorgang ausgeführt wird Die Kinder lesen ihre Rezepte auch den Mitschülern vor. Die Kinder mussten die Texte vergleichen, damit wir nicht mehrere gleiche Rezepte haben Die Kinder mussten sich auf einige Rezepte zum Ausprobieren einigen – geht wieder nur, wenn man die Texte liest Kinder wollten immer mehr Rezepte bringen, als ihre Mitschüler Besonders Kinder aus anderen Ländern waren stolz, Rezepte aus ihrer Heimat präsentieren zu können
Wie wird das Projekt abgeschlossen und evaluiert?
Die Kinder berichten von ihren Erfahrungen beim Lesen und Schreiben der Rezepte. Kinder stellen den Mitschülern ihre Lieblingsrezepte aus dem Buch vor. Das Projekt wird auch in Zeitungen beschrieben und beworben. Die entstandenen Bücher werden den Eltern vorgestellt. Einige der darin enthaltenen Rezepte wurden ausprobiert. Das Kochbuch wird im Rahmen eines Festes zum Verkauf angeboten – und fast alle der 350Werke wurden verkauft. Es gibt auch jetzt immer noch Nachfragen nach unserem Kochbuch, weil das Projekt durch Kinder, Eltern,... weiter bekannt gemacht wird. Viele Menschen zeigen Interesse und Wertschätzung für unsere Arbeit! Die Kinder werden immer wieder beim Durchblättern und Schmökern in den „eigenen Büchern“ beobachtet. Alle sind mit dem entstandenen Werk zufrieden hatten viel Freunde beim gemeinsamen Arbeiten!

4. Foto

5. Sonstiges

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