Im Froschteich sind die Lesefrösche

Mit Büchern lesen lernen

Institution
VS Bgm Hans Barwitzius
ProjektleiterIn
Karin Mech
Kategorie
Kategorie 1: Volksschulen
Gruppengröße
22

1. Projektbeschreibung (Ziele, Ablauf, Schwerpunkte)

Kurzbeschreibung
Die Froschklasse ist eine 1. Klasse, die sich an den Zielen von „Schule im Aufbruch“ orientiert. So lernen wir auch das Lesen und Schreiben fächerübergreifend, offen und projektorientiert. Zu nahezu jedem Buchstaben gibt es ein Buch zu entdecken, das in unterschiedlicher Weise bearbeitet wird. Viele Bücher haben natürlich starken Bezug zum sozialen Lernen, andere wie z.B. Sachbücher helfen uns beim Forschen und wieder andere bezaubern einfach durch die Kraft der Poesie. So bastelten wir zu Christine Rettls „Mamas Wundertasche“ selbst zauberhafte Taschen, übten Monsterwörter zu „Das Monster aller Monster“ von Patrick McDonnell und lernten über das Chamäleon und Toleranz bei „Oma – Emma – Mama” von Lorenz Pauli und Kathrin Schärer. „Der Neinrich“ von Edith Schreiber – Wicke half uns, unsere Grenzen kennenzulernen, „Elmar“ von David McKee begleitete uns mehrere Wochen mit einer Literaturwerkstatt. Das wunderbare Buch „Heute bin ich“ von Mies van Hout ließ uns über Gefühle sprechen und verschiedenste Ausdrucksarten dafür kennenlernen. Unsere Füße waren besonders gefordert, als „Irma hat so große Füße“ von Ingrid und Dieter Schubert zu uns kam. Das nächste Projekt wird „Im Garten der Pusteblumen“ von Noelia Blanco und Valeria Docampo sein. Mit Hilfe unseres Activboards erleben wir regelmäßig Boardstories Weitere Aktivitäten: Gemeinsames Lesen und Vorlesen mit der Partnerklasse, Vorlesezeiten mit Eltern und Großeltern, Besuche der Stadtbücherei,. Leseförderungskampagne „Leseraben Geschichtenspiel“ für Erstleser, Initiative „Leos Lesepass“ von Zeitpunkt Lesen. Werbung und Abhaltung Bücherflohmarkt Klassenübergreifendes Lesekarussell Lesepicknick mit allen Schulpartnern Lesewandgestaltung in der Aula

2. Dauer/Umfang und ProjektteilnehmerInnen

Beginn des Projektes
7. September 2015
Ende des Projektes
28. Juni 2016
In welcher Frequenz lief/läuft das Projekt?
wöchentlich
Anzahl Kinder
22
davon Kinder mit anderer Erstsprache als Deutsch
3
Alter
6
Schulstufen
1.
Extern eingebundene Personen
Robert Mech, Leiter Stadtbücherei Wr. Neustadt - Bereitstellung von Themenpaketen und Buchkisten, Unterstützung bei der Organisation von Veranstaltungen, Bereitstellung eines kostenlosen Jahresausweises für alle Kinder Eltern und Verwandte der Kinder - Vorlesestunden, Lesepicknick,.. Autoren ( Patrick Addai) Lesung Buchhandlung - Büchertisch
Partnerorganisation und Ansprechpartner

3. Inhaltliche Kriterien zur Projekterfüllung

Wie werden Lesekompetenz oder ihre Voraussetzungen durch das Projekt nachhaltig und messbar verbessert?
Ziel der intensiven Arbeit mit Kinderbüchern war es, die ohnehin hohe Motivation der Erstklässler zu erhalten und zu steigern und Lesekompetenz zu erwerben bzw. zu erhöhen. Da bereits einige Kinder lesen konnten, muss der Unterricht sehr differenzierte Möglichkeiten bieten. Der Einsatz von passender Literatur entführt die Kinder regelmäßig in eigene Welten, lässt sie nachdenken, diskutieren, sich beteiligen, bietet Anregung zum Gestalten und selber schreiben. Die Bücher werden regelmäßig zur Hand genommen und nochmal selbst gelesen, erlernte Buchstaben werden mit Buchtiteln in Verbindung gebracht, E wie Elmar, L wie Hexe Lilly usw. Auch eigene Bücher werden gerne und häufig von den Kindern geschrieben. Durch die Bereitstellung unterschiedlichster Lernmaterialien und zusätzlicher Arbeit mit PC und Activboard wird das Wissen vertieft. In verschiedenen Sozialformen (Partnerarbeit, Kleingruppe, Reflexionskreis) üben und lesen die Kinder sehr intensiv, die Leseleistungen sind für eine 1. Klasse erstaunlich gut. Regelmäßige, auch private Besuche in der Stadtbücherei motivieren zum Ausborgen von Büchern. Die Eltern und Großeltern arbeiten begeistert mit und interessieren sich sehr für die schulische Arbeit.
Wie geht das Projekt auf Kinder mit Leseproblemen ein?
Die behandelten Kinderbücher sind sorgsam ausgewählt, auf ansprechende Bebilderung und motivierende Texte wird geachtet.. Durch unterschiedlichste Leseübungen werden schwierige Wörter ganzheitlich erfasst und können so auch von schwächeren Lesern rasch gelesen werden, beim Vorlesen durch einen Erwachsenen kommt es in erster Linie aber nicht auf das Selberlesen an, das entspannt schwächere Leser. Sollen Texte von den Kindern selbst gelesen werden, arbeiten wir häufig in Kleingruppen, wo lesefitte Kinder als Buddys dienen oder mit differenziertem Material gearbeitet wird. Eine integrative Deutschförderstunde mit Zweierbesetzung und zusätzliche Förderung für Kinder mit nicht deutscher Muttersprache gibt es ebenfalls. Das Lesen mit der Partnerklasse bietet ebenfalls Übungsmöglichkeiten für etwas schwächere LeserInnen.
Was sind die Besonderheiten des Projektes?
Hatte ich im vergangenen Turnus eine Klasse mit 2/3 Zweitsprache, sprechen in der Froschklasse bis auf 3 Kinder alle sehr gut Deutsch. Viele von ihnen konnten schon gut, einige sogar sehr gut lesen. Dementsprechend war die Herausforderung dieses Mal, das Lesen dennoch motivierend für alle zu gestalten. Das Besondere am Lesen lernen mit Hilfe von Kinderbüchern liegt eigentlich in der Eigendynamik, die sich entwickelt hat. Die Kinder sind fasziniert von den Geschichten, haben ganz oft eigene Ideen und freuen sich, wenn ihre "Lesewand" in der Aula viel Interesse bei den größeren Schülern weckt. Mittlerweile können fast alle Kinder alle Buchstaben, auch wenn wir mit dem offiziellen Schreiblehrgang noch nicht "durch" sind, die Bücher motivieren zum Selberlesen und Selberschreiben. Eigene Bücher werden vorgelesen und gewürdigt, aber auch wenn die Lehrerin oder jemand anders vorliest, wird es nach wie vor wie ein Fest von den Kindern zelebriert.
Eingesetzte Medien
Schulbücher wie Fibel, Lesebuch, Zusatzlesematerial, DVD dazu Lesematerialien (Lernspiele, Dominos, Legekreise, Rätselkarten, unterschiedliches Textangebot,..) Kinderliteratur Kinderzeitschriften Hörbücher und Hörspiele Interaktive Lern- und Lesespiele Boardstories von onilo.de
Wie garantiert das Projekt, dass alle teilnehmenden Kinder tatsächlich viel lesen?
Die Bücher werden im Unterricht und tw. zu Hause behandelt, verschiedene Materialien wie Lückentext, Fragen zum Text, Malgeschichten, Weiterschreibgeschichten etc. werden oftmals im Zuge komplexer Lernwerkstätten oder Freiarbeitsangebote behandelt. Tägliches Lesefrühstück gemeinsam und häufige Lesesituationen in Kleingruppen oder mit einem Erwachsenen. Teilnahme an diversen Lesespielen z.B. Stiftung Lesen und Leos Lesepass. Gemeinsames Lesen mit Partnerklasse und Eltern etc. Klassenübergreifende Leseaktionen über das Jahr verteilt. Nach Ostern auf Wunsch der Kinder neben dem Vorlesen eigener "Bücher", kleine Buchpräsentationen der Lieblingsbücher
Wie wird das Projekt abgeschlossen und evaluiert?
Regelmäßige Dokumentation auf der Homepage (http://www.vs-barwitzius.at/index.php?id=102) Vorleseaktionen in der Klasse und der Stadtbücherei für Eltern und Verwandte (Kinderlesung). Wir zeigen, was wir können! Präsentation der gelesenen und gehörten Bücher auf der Lesewand Evaluation durch Rückmeldungen der Eltern und Kollegen Salzburger Lesescreening (erst in der 2. Klasse) Ausweitung des Projektes auf das nächste Schuljahr wurde bereits mit den Elternvertretern und der Stadtbücherei besprochen und vorgeplant,

4. Foto

1,3,4 Karin Mech; 2 Anette Schuh

5. Sonstiges

Was möchten Sie uns sonst noch mitteilen?
Die VS Bgm Hans Barwitzius ist eine 5 klassige VS, die sich u.a. dem Schwerpunkt Lesen verschrieben hat. So findet man bei uns neben Klassenbibliotheken auch einen für alle zugänglichen, gemütlichen Lesemarkt, der ganztags genützt wird. Zusätzlich zu den jeweiligen Klassenaktivitäten zum Thema unterrichte ich die unverbindliche Übung "Lesen kreativ", die von Kindern der 2. - 4. Klasse besucht werden kann. Gemeinsame Leseaktivitäten aller Klassen sind etwa seit Jahren der Besuch der Wiener Neustädter Buchwoche, aber auch Lesungen im Schulhaus, Vorlesen für den Kindergarten, klassenübergreifende Lesepartnerschaften, Buchflohmarkt, Lesekarussell und Lesepicknick gemeinsam mit Eltern und anderen Verwandten. Auch das Tagesheim ist involviert und besucht u.a. gerne den „Zauber im Advent“ in der Stadtbücherei, eine weihnachtliche Vorlesestunde, welche von mir abgehalten wird. Unser diesjähriges Projekt ist noch klein, da viele Änderungen wie neuer Schulschwerpunkt, Teilnahme an Schule im Aufbruch etc. anstanden, das Leseprojekt wird aber die nächsten 3 Jahre bestimmt weiter intensiviert.