Volksschulkinder lesen Kindergartenkindern vor

Vorlesen im Rahmen der Leseförderung

Institution
Volksschule Prückelmayrgasse
ProjektleiterIn
Heike Dzikowski
Kategorie
Kategorie 1: Volksschulen
Gruppengröße
50

1. Projektbeschreibung (Ziele, Ablauf, Schwerpunkte)

Kurzbeschreibung
Unsere Mehrstufenklasse MIK arbeitet eng mit dem KIWI Steinergasse zusammen. Abwechselnd besuchen wir uns und die Schulkinder lesen den Vorschulkindern vor. In der Mehrstufenklasse lesen etwa 20 Kinder (von 25 Kindern) flüssig vor. Jedes Schulkind liest 1-2 Vorschulkindern aus seinem mitgebrachten Buch vor. Die Kinder suchen sich gemütliche Leseecken, in denen sie liegen oder auf Polstern sitzen können. Zeitlicher Rahmen: 40 - 45 Minuten. Ist ein Buch vor der geplanten Zeit ausgelesen, wechseln die Vorschulkinder zu einem anderen Schulkind. Lehrerinnen und Kindergartenpädagoginnen koordinieren die Wechsel bzw. achten darauf, dass eine gewisse Ruhe eingehalten wird. Im Kindergarten werden alle Vorschulkinder aus allen Gruppen zusammengezogen. Dort gibt es viele verschiedene Orte, an denen sich die Kinder zurückziehen können, wie z.B. auch Gruppenräume, die gerade frei sind. In der Schule haben wir leider nicht ganz so viele Möglichkeiten. Die Kinder verteilen sich am Gang, in der Klasse, in einem kleinen Nebenraum und im Bewegungsraum, der allerdings einen Stock tiefer liegt. Mit einem Lese-Picknick im Nansenpark endet das Leseprojekt am 31. Mai 2016. Unsere Kooperation mit dem KIWI läuft schon das dritte Jahr und wird auch im nächsten Schuljahr mit Oktober wieder neu starten!

2. Dauer/Umfang und ProjektteilnehmerInnen

Beginn des Projektes
7. Oktober 2015
Ende des Projektes
31. Mai 2016
In welcher Frequenz lief/läuft das Projekt?
monatlich
Anzahl Kinder
50
davon Kinder mit anderer Erstsprache als Deutsch
10
Alter
None
Schulstufen
1.-4.
Extern eingebundene Personen
In das Leseprojekt sind die Leiterin des KIWI Steinergasse eingebunden, sowie einige Kindergartenpädagoginnen, die die Vorschulkinder im Kindergarten betreuen. Außerdem hilft uns unsere Lesepatin, Anni Nohava, bei der Umsetzung in der Schule.
Partnerorganisation und Ansprechpartner

3. Inhaltliche Kriterien zur Projekterfüllung

Wie werden Lesekompetenz oder ihre Voraussetzungen durch das Projekt nachhaltig und messbar verbessert?
"Lesekompetenz beinhaltet das Verstehen, Verwenden, Reflektieren und die Auseinandersetzung mit geschriebenen Informationen für verschiedene Zwecke." (https://www.bifie.at/buch/1293/2/2) Die Volksschulkinder bemühen sich sehr betont, flüssig und ausdrucksvoll vorzulesen und sich Lesebücher der 1. Lesestufe auszusuchen, die die Kindergartenkinder ansprechen. Manche Kinder ahmen dabei die Lesepatin nach und stellen während dem Vorlesen Fragen zum Text bzw. den Bildern. Die Belohnung für eine gelungene Lesevorstellung sind begeisterte Kindergartenkinder, die auch "messbar" mitteilen, wenn ihnen langweilig ist! Der Ansporn ist sehr groß in der Schule bzw. zuhause das laute Vorlesen für die Kindergartenkinder zu üben! Alle Kinder der 2.-4. Klasse nehmen jedes Jahr im April am Salzburger Lesescreening (lesekompetenz.tsn.at/content/salzburger-lesescreening-sls) teil und an den Ergebnissen kann man erkennen, dass sich die Lesekompetenzen nachhaltig verbessern!
Wie geht das Projekt auf Kinder mit Leseproblemen ein?
Leseanfänger (1. Klasse) und Kinder mit Leseprobleme sind anfänglich - genauso wie die Vorschulkinder - Zuhörer. Selbständig entwickelt sich der Ergeiz, Bücher vorzulesen. Die nächste Phase sieht dann so aus, dass sich fortgeschrittene Leser mit ihnen beim Vorlesen abwechseln, bis sie allein einfache Bücher vorlesen können.
Was sind die Besonderheiten des Projektes?
Gute Kooperation zwischen der Volksschule Prückelmayrgasse und dem KIWI Steinergasse. Beide Institutionen profitieren von diesem Projekt, welches schon drei Jahre gut funktioniert und auch nächstes Jahr fortgesetzt wird. Die Volksschulkinder erkennen durch die Möglichkeit des Vorlesens, warum es sich "lohnt" das Lesen zu erlernen. Die Kindergartenkinder, die im Herbst selbst in die Schule kommen, verlieren durch den Kontakt mit den Schulkindern ihre Scheu vor der Schule. Immer wieder ist es faszinierend zu sehen, wie die Kinder während der Vorlesezeit in eine Art Polarisation der Aufmerksamkeit verfallen und wie entspannt der weitere Vormittag in der Schule verläuft, wenn die Kindergartenkinder zurück zum KIWI gegangen sind. In unserem Bezirk gibt es kein ähnliches Projekt, soweit meine Kenntnisse reichen!
Eingesetzte Medien
Bücher aus unserer eigenen Klassenbibliothek. Neben unserem Klassenraum befindet sich ein kleiner Gruppenraum, den wir Leseecke nennen. Der Raum ist mit einem Teppichboden ausgelegt, am Fenster liegen von allen Kindern Polster, die gerne von den Kindern genutzt werden, um es sich beim Lesen bequem zu machen. In einem Regal stehen die angekauften Bücher, die ich bei diversen Flohmärkten besorgt habe. Sie sind klassenweise (1. Klasse blau, 2. Klasse grün, 3. Klasse braun, 4. Klasse lila) geordnet, nummeriert und katalogisiert. Derzeit besitzt die Klasse etwa 400 Bücher und es werden immer mehr. Bücher, die die Kinder im computerunterstützten Programm ANTOLIN finden, sind mit einem Leuchtpunkt gekennzeichnet. Daraus suchen sich die Kinder selbständig das Lesebuch aus, welches sie vorlesen möchten.
Wie garantiert das Projekt, dass alle teilnehmenden Kinder tatsächlich viel lesen?
Das ergibt sich von selbst.
Wie wird das Projekt abgeschlossen und evaluiert?
Lesepicknick-Fest im Nansenpark am 31.5.16. Die Vorschulkinder des KIWI bringen Obst und Gemüse mit, die Volksschulkinder Picknickdecken und viele Lesebücher. Zuerst wird gemeinsam gegessen und dann stellen die Leser ihr Buch kurz vor, um interessierte Zuhörer zu werben. Anschließend suchen sich Leser und Zuhörer einen Platz auf der Picknickdecke im Schatten aus. Sobald ein Buch ausgelesen ist, dürfen die Vorschulkinder den Platz wechseln und ein neues Buch (mit neuem Leser) aussuchen. Nach ca. 1 1/2 Stunden treffen wir uns wieder am Ausgangspunkt. Die Kindergartenkinder dürfen berichten, wie viele Bücher/Geschichten sie gehört haben und die Schulkinder dürfen erzählen, wie oft sie ein Buch gelesen bzw. wie viele Bücher sie vorgelesen haben. Die gelesenen Seiten vom ganzen Schuljahr werden notiert und statistisch verwertet!

4. Foto

5. Sonstiges

Was möchten Sie uns sonst noch mitteilen?
Das Projekt startete heuer am 7. Oktober 2015 mit unserem ersten Besuch im KIWI Steinergasse. Da unsere Klasse eine Mehrstufenklasse ist, sind die beteiligten Kinder zwischen 5 - 6 (Kindergartenkinder) bzw. 6 und 10 Jahre alt (Volksschulkinder)! Auch diese Angaben konnte ich nicht eingeben, da nur ein Alter möglich gewesen wäre! Der Name MIK bedeutet Mehrstufeninklusivklasse, weil wir alle Kinder (schwachbegabt bis hochbegabt) integrativ unterrichten.