Lesekultur als Leitmotiv

Vorlesen auf allen Ebenen

Institution
VS Rettenschöss
ProjektleiterIn
Ines Schrödl
Kategorie
Kategorie 1: Volksschulen
Gruppengröße
38

1. Projektbeschreibung (Ziele, Ablauf, Schwerpunkte)

Kurzbeschreibung
Durch eine gemeinsame Büchereistunde der Erst- bis Viertklässler ergibt sich automatisch eine heterogene Lesegruppe. Wir sehen dies als Chance und geben den Kindern die Möglichkeit, ihre aktuellen Lesefähig- und -fertigkeiten sofort anzuwenden. So werden die Dritt- und Viertklässler, aber auch die Zweitklässler LESEBUDDIES für die Schulanfänger. Später im Schuljahr wird nicht mehr "nur" vorgelesen, sondern "Tandemgelesen" oder pro Seite abgewechselt. Die Kinder der Stufe 3 und 4 bekommen außerdem EINMAL WÖCHENTLICH die Möglichkeit, die KINDERGARTENKINDER zu besuchen und dort ein Buch vorzulesen - meistens werden daraus zwei oder mehr Bücher. In einigen Büchereistunden vor Weihnachten kommt zusätzlich einen MAMA in unsere Schule und liest aus einem Buch vor. Dieses Buch wird bereits über eine Woche lang in der „BLACK BOX“ (eine schwarze Schachtel mit einem Samttuch) präsentiert. So wird die Vorfreunde auf das Vorlesen geschürt. Auch die Wertschätzung des Elternhauses gegenüber dem Medium Buch wird den Kindern präsentiert. LESEOMAS runden unser Vorleseprogramm ab. Ähnlich wie die Mamas können sie in der Büchereistunde an die Schule kommen und den Kindern vorlesen. Zu unserer großen Freude konnten wir sogar einen LESEOPA für unser Projekt gewinnen. An vier Freitagen im Lesemonat April besuchen uns Mitglieder der Jb/Lj Rettenschöss. Dabei handelt es sich um zwei Stationen: MÄNNLICHE VORLESER und weiblich besetzte Experimentierstationen, deren Anleitung erlesen werden muss. In diesem Schuljahr hat daher jeder Schüler und jede Schülerin die Möglichkeit den angenehmen Klängen eines Vorlesers zu lauschen, sowie sich selbst als Vorleser zu engagieren. Dabei wird auch noch das Selbstbewusstsein gestärkt!

2. Dauer/Umfang und ProjektteilnehmerInnen

Beginn des Projektes
2. Oktober 2015
Ende des Projektes
1. Juli 2016
In welcher Frequenz lief/läuft das Projekt?
wöchentlich
Anzahl Kinder
38
davon Kinder mit anderer Erstsprache als Deutsch
0
Alter
None
Schulstufen
1 bis 4
Extern eingebundene Personen
Eltern fungieren als Vorleser Omas und Opas fungieren als Vorleser Mitglieder der JB/LJ gestalten den Lesemonat April Kindergärtnerinnen fungieren als Aufsicht und Motivator
Partnerorganisation und Ansprechpartner

3. Inhaltliche Kriterien zur Projekterfüllung

Wie werden Lesekompetenz oder ihre Voraussetzungen durch das Projekt nachhaltig und messbar verbessert?
Übung macht den Meister Lesemotivation steigt Leseanreiz steigt Sinngebung wird klar definiert (ich lese jemandem vor der es noch nicht kann) Wertschätzung gegenüber dem Lesen wird signalisiert (auch von Seiten der Eltern) Selbstbewusstsein wird gesteigert (ich traue mich im Kindergarten auch fremden Kindern vorzulesen) Einschätzung des Buchinhaltes (genaues Auseinandersetzen mit dem Buch - ist es überhaupt zum Vorlesen geeignet, kann ich so viel überhaupt vorlesen) MÄNNLICHE LESEVORBILDER
Wie geht das Projekt auf Kinder mit Leseproblemen ein?
Durch den freiwilligen Charakter des Projektes können sich leseschwächere Kinder erstmals zurücknehmen. Das Vorlesen bereits bekannter Bücher gibt beim Vorlesen Sicherheit. Das Vorlesen in der Zweiergruppe verläuft viel stressfreier als vor der Klasse oder einer großen Gruppe. Durch das gemütliche Beisammensein beim Zuhören wird das Lesen positiv behaftet. Der Wert des Lesens wird sowohl von Schule und Kindergarten als auch vom Elternhaus klar definiert und zeigt so die Wichtigkeit des "Lesen könnens" auf. Die intrinsische Motivation wird angeregt - ich möchte auch besser lesen, um anderen vorzulesen.
Was sind die Besonderheiten des Projektes?
Die Zusammenarbeit mit dem Kindergarten wird bei uns sehr stark fokussiert. Dies hat den großen Vorteil, dass sich nicht nur die Kinder bereits untereinander kennen, sondern auch, dass die Kindergartenkinder bei Schuleintritt schon die Lehrerinnen und das Schulgebäude kennen. Durch das Kennenlernen von Büchern aus der Schulbibliothek wird bereits eine Beziehung zwischen Kind und Buch hergestellt. Wenn ein Kindergartenkind zum Schulkind wird und in der Bücherei auf bekannte Bücher zurückgreifen kann, ist wieder eine Hemmschwelle genommen. Sehr stolz sind wir auf die Gewinnung männlicher Vorleser! So werden für Kinder, besonders für Jungs auch männliche Lesevorbilder geschaffen. Einbeziehung vieler Parteien: Kindergarten, Eltern, Großeltern, Jb/Lj Die Aufrechterhaltung eines Projektes über ein ganzes Schuljahr erfordert viel Motivation bei allen Beteiligten. Darauf sind wir sehr stolz.
Eingesetzte Medien
Wir haben in unserer Schulbibliothek mittlerweile über 800 Medien die den Schülerinnen und Schülern unserer Schule zur Verfügung stehen. Regelmäßig wird darauf geachtet, die Bibliothek mit neuem Lesefutter auszustatten. An unserer Schule gibt es auch zwei E-Reader, die die Kinder verwenden dürfen.
Wie garantiert das Projekt, dass alle teilnehmenden Kinder tatsächlich viel lesen?
Das Projekt läuft über den Zeitraum eines Jahres. Durch die wöchentliche Durchführung sind die Rahmenbedingungen bereits gesetzt. Vorlesezeit besteht zu 100 % aus echter Lesezeit. Wenn eine Geschichte für den Zuhörer verständlich sein soll, so muss der Vorleser bei der Sache bleiben. Durch die übersichtliche Anzahl an Kindern fallen Störungen gleich auf und können schnell behoben werden.
Wie wird das Projekt abgeschlossen und evaluiert?
Da dieses Projekt im nächsten Schuljahr weiterlaufen soll, ist kein Abschluss geplant. Feedback erhalten wir regelmäßig in Gesprächen mit begeisterten Eltern und mit engagierten Großeltern. Allein die Tatsache, dass sich diese Personen Zeit nehmen und in die Schule kommen, ist für uns eine schöne Rückmeldung. Zusätzlich ist trotz der Länge des Projektes die Begeisterung für das Vorlesen im Kindergarten noch immer ungebrochen. Hier sehen wir in der Beteiligung der Schülerinnen und Schüler eine positive Evaluation.

4. Foto

5. Sonstiges

Was möchten Sie uns sonst noch mitteilen?
Das Alter der teilnehmenden Schulkinder beträgt sechs bis zehn Jahre. In unserer alterserweiterten Kindergartengruppe sind Kinder von zwei bis fünf Jahren. Somit betrifft das Projekt Kinder im Alter zwischen zwei und zehn Jahren.