Mein, Dein, Unser Lieblingsbuch

Gemeinsame Lesestunden für Großeltern und ihre Enkelkinder (von 2 bis 10 Jahren)

Institution
Katholisches Bildungswerk
ProjektleiterIn
Alexandra Meyer
Kategorie
Kategorie 3: Kindergärten, Bibliotheken, Gemeinden und andere außerschulische Institutionen und Vereine sowie alle Partnerprojekte (z. B. Kindergarten –Volksschule)
Gruppengröße
50

1. Projektbeschreibung (Ziele, Ablauf, Schwerpunkte)

Kurzbeschreibung
In dem Projekt „Mein, Dein, Unser Lieblingsbuch“ treffen sich Großeltern und Kinder (von 2 bis 10 Jahren) steiermarkweit für 2-4 Stunden in unterschiedlichen Settings (Eltern-Kind-Zentren, Eltern-Kind-Gruppen, Kindergärten, Bibliotheken, Schulen etc.), um gemeinsam zu lesen. Ziel ist einerseits die Lesefrühförderung der Kinder, die durch eine spielerische, geborgene Atmosphäre eine emotionale Beziehung zu Lesen und Bücher entwickeln. Andererseits setzt das Projekt einen intergenerativen Schwerpunkt, der die Generationen füreinander sensibilisiert, Begegnungs- und Identifikationsmöglichkeiten schafft und die Chance bietet den Zusammenhalt zwischen den verschiedenen Altersgruppen zu stärken. Großeltern bringen Bücher aus ihrer eigenen Kindheit mit, Kinder „neue“ Geschichten, Märchen und Erzählungen. Jüngeren Kindern wird vorgelesen, ältere Kinder lesen selbst oder abwechselnd mit den Großeltern. Das gemeinsame Verarbeiten der gehörten und gelesenen Geschichten, durch Rollenspiele, Malen und Zeichnen, werden als Methoden der intergenerativen Leseförderung, genutzt. Das Projekt wurde und wird gemeinsam mit verschiedenen KooperationspartnerInnen, wie Eltern-Kind-Zentren, Eltern-Kind-Gruppen, Bibliotheken, steiermarkweit durchgeführt. In Eltern-Kind-Gruppen und Eltern-Kind-Zentren und als letzte Einheit bei den Großelternseminaren (Kleinkinder bis Schulkinder), wird im Rahmen des Projekts, bedarfsorientiert vormittags oder nachmittags, für 2 bis 4 Stunden gemeinsam gelesen. Die Zielgruppen wurden in die Projektentwicklung mittels Fokusgruppen-Interviews eingebunden. Das Angebot orientiert sich an den drei Grundkonzepten „voneinander, miteinander, übereinander Lernen“.

2. Dauer/Umfang und ProjektteilnehmerInnen

Beginn des Projektes
1. Januar 2014
Ende des Projektes
31. Dezember 2018
In welcher Frequenz lief/läuft das Projekt?
andere
Anzahl Kinder
50
davon Kinder mit anderer Erstsprache als Deutsch
0
Alter
5
Schulstufen
1 – 4
Extern eingebundene Personen
ReferentInnen der Elternbildung in der Entwicklungsgruppe Lesezentrum Steiermark in der Bewerbung über die Bibliotheken BibliothekarInnen, LeiterInnen von Eltern-Kind-Zentren und Eltern-Kind-GruppenleiterInnen als OrganisatorInnen Großeltern und Kinder als TeilnehmerInnen
Partnerorganisation und Ansprechpartner
Eltern-Kind-Zentrum Süd Wagna
Ute Paulweber (Katholisches Bildungswerk Steiermark)

3. Inhaltliche Kriterien zur Projekterfüllung

Wie werden Lesekompetenz oder ihre Voraussetzungen durch das Projekt nachhaltig und messbar verbessert?
Ziel ist es Kindern zwischen 2 und 10 Jahren ohne Leistungsdruck einen lustvollen, motivierenden Zugang zum Thema Vorlesen, Lesen und Bücher zu bereiten. Eine Vor- Leseatmosphäre, die Zuwendung, Geborgenheit und Freude bietet, ermöglicht Kindern eine starke emotionale Bindung zu Büchern und Literatur zu entwickeln. Kinder, die von ihren Bezugspersonen vorgelesen bekommen, zeigen im PISA-Test höhere Lesefähigkeiten als Kinder, in deren Familien nicht gelesen wurde. Die Lesefrühförderung setzt deshalb außerhalb eines leistungsbezogenen Kontexts an, um das Selbstvertrauen der Kinder zu stärken. Die Messbarkeit der Lesekompetenz steht bei diesem Projekt nicht im Vordergrund.
Wie geht das Projekt auf Kinder mit Leseproblemen ein?
Da das Projekt schon sehr früh ansetzt (Klein- und Vorschulkinder) wird dem Bilderlesen und dem freien Erzählen viel Raum gegeben. Das Verstehen von Bildern (Bilderlesen) und Signalen (Bildzeichen) sind wichtige Stufen im Leselernprozess. Für Kinder mit Leseschwäche werden Bücher mit einfacher Sprache verwendet in denen z.B. Buchstabenfolgen wie “ie, ei, eu, ch, sch, st-/sp-” vermieden werden, da diese eine Lautwertänderung der Buchstaben zur Folge hätten. Grundsätzlich wird auf die Leseinteressen und Vorlieben (Genre, Hauptcharaktere etc.) eingegangen, um auch Kinder mit Leseschwierigkeiten zum Lesen zu motivieren. Besonders für Kinder, die nicht gerne lesen, ist die erweiterte Auseinandersetzung mit dem Gelesenen mittels Rollenspielen, Malen und Zeichnen, ein Anreiz sich mit dem Text als Basis auseinanderzusetzen.
Was sind die Besonderheiten des Projektes?
• Erarbeitung der Inhalte mit der potentiellen Zielgruppe – Beteiligungsprozess • Nachhaltige Einbindung der relevanten Zielgruppen • Es wird ein wesentliches Bildungsproblem aufgegriffen (die Verschlechterung der Sprach- und Lesekompetenz) • Es wird ein wesentliches gesellschaftliches Problem aufgegriffen – Entfremdung der Generationen • Erarbeitung der Angebote auf den drei Grundkonzepten (voneinander, miteinander, übereinander Lernen) – intergenerationelles Lernen • Entwicklung von neuen methodischen und didaktischen Ansätzen zur intergenerativen Bildung mit der Zielsetzung von lustvollen, intergenerativen Methoden • Die Veranstaltung findet im unmittelbaren Umfeld der Zielgruppe an Leseorten wie Büchereien, Buchgeschäften aber auch Eltern-Kind-Zentren statt • Generationenübergreifendes Lernen wird ermöglich • Durch die regionale Verteilung und Spezifizierung wird auf regionale Unterschiede und Besonderheiten Rücksicht genommen • Emotionale Bindung zweier Generationen wird gestärkt • Die Referentin nimmt ihre Rolle als Moderatorin wahr • Bildungsnahversorgung und dadurch Entgegenwirken der Stadtzentralisierung in der Bildung
Eingesetzte Medien
Neben dem Medium Buch, sind vor allem Methoden zur Förderung eines intergenerationellen Ansatzes von zentraler Bedeutung. • Rollenspiel: Großeltern und Enkel spielen gemeinsam eine Szene oder stellen ein „eingefrorenes Bild“ aus ihren Lieblingsbüchern dar. • Gemeinsames Bild zeichnen: „Mein/e HeldIn trifft deine/n Helden/Heldin“ • Interview: „Meine Oma/Mein Enkel mag dieses Buch, weil …“ • „Lupe“: Mit einer Lupe wird ein besonderes Details gesucht (besondere Bilder, Ausschnitte) • „Wenn ich meiner Oma/meinem Opa/meinem Enkelkind ein Buch schenken würde, würde ich …“. • In der Gruppe über ein Buch/eine Geschichte austauschen und vorstellen
Wie garantiert das Projekt, dass alle teilnehmenden Kinder tatsächlich viel lesen?
Das laute Lesen und Bilderlesen in einer Gruppe von vertrauten Personen und die kleinere Gruppengröße garantieren, dass alle Kinder lesen. Die Rückmeldungen der Großeltern zeigen ein verstärktes Interesse mit den Kindern auch zuhause mehr zu lesen.
Wie wird das Projekt abgeschlossen und evaluiert?
Die Evaluierung erfolgt durch einen standardisierten schriftlichen Fragebogen, der Aufschluss gibt über: Die Zufriedenheit der TN Fachliche Kompetenz der ReferentInnen Ob die verwendeten Arbeitsmethoden ansprechend waren Veränderungen in Bezug auf das Leseverhalten Mündliche Befragung der Kinder – wie es Ihnen gefallen hat. Die ReferentInnen werden über die Ergebnisse nach jeder Veranstaltung informiert, um das Angebot den Anforderungen der Zielgruppe laufend anzupassen. Um eine flächendeckende regionale Streuung zu haben, läuft das Projekt bis 2018. Es wird anschließend ins Standardprogramm der Elternbildung übernommen.

4. Foto

EKIZ Wagna

5. Sonstiges

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